Freitag, 8. April 2016

Lutherstadt Eisleben


Lutherarchiv Eisleben zieht in saniertes Gebäude


Eisleben (dpa/sa) - Das Lutherarchiv Eisleben ist in ein für 1,45 Millionen Euro saniertes Haus gezogen. «Damit ist erstmals der gesamte Sammlungsbestand aus Eisleben an einem Ort», sagte der Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten Sachsen-Anhalt, Stefan Rhein, am Freitag zur Eröffnung.
In den nächsten drei Monaten sollen die Regale mit 2000 historischen Büchern, Handschriften und Drucken gefüllt werden. Ein Teil, etwa 900 Bücher, stammt aus der «Turmbibliothek» der St. Andreaskirche. Der Kirchenreformator Martin Luther (1483-1546) hatte in der Andreaskirche von Eisleben die letzten Predigten vor seinem Tod gehalten. Das Archiv ist Teil des Gebäudekomplexes mit Luthers Geburtshaus und wurde in den vergangenen zweieinhalb Jahren saniert und erweitert. Ursprünglich wurde das Haus 1861/62 als Schulgebäude errichtet. Ab 1911 war es Tischlerei und Wohnhaus. Luther wurde in Eisleben geboren und starb auch dort.
Die Lutherstadt Eisleben erhält ein Lutherarchiv. Das Haus "Seminarstraße 2" wird umgebaut. In dem Gebäude entstehen Archiv- und Depoträume sowie zusätzlicher Platz für Angebote der kulturellen Bildung. Der Entwurf für den Umbau stammt vom Architekturbüro "atelier st" aus Leipzig. Das Büro setze sich in einem von der Stiftung Luthergedenkstätten veranstalteten architektonischen Qualifizierungsverfahren gegen drei Mitbewerber durch. Die Aufgabe für die an dem Verfahren beteiligten Büros bestand darin, eine Idee für den Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes zu entwickeln. Eine besondere Herausforderung ergibt sich durch die exponierte Lage des Hauses in unmittelbarer Nachbarschaft zum Welterbe Luthers Geburtshaus sowie zur Taufkirche des Reformators. Der Entwurf von „atelier st“ sieht vor, das Gebäude im Gartenbereich zu erweitern. Der neue Anbau soll ein weit heruntergezogenes Dach erhalten, das auf den zukünftigen Eingangsbereich ins Lutherarchiv zuläuft. Zugleich vermittelt das Dach zwischen dem Bestandgebäude und der Erweiterung. Aus denkmalpflegerischer Sicht besticht dieser Entwurf durch die konsequente Auseinandersetzung mit den Bau- und Raumstrukturen des Hauses. Das Beratergremium, das die Stiftung Luthergedenkstätten bei dem Qualifizierungsverfahren unterstützt hat, würdigt den Entwurf als „angenehm zurückhaltend und dennoch eigenständig“. Damit könne es gelingen, das vielfach ausgezeichnete Architekturensemble von Luthers Geburtshaus weiterzuentwickeln. Das Haus in der Seminarstraße 2 wurde 1861/62 als Schulgebäude errichtet. Ab 1911 wurde es als Tischlerei und Wohnhaus genutzt. Seit mehr als zwei Jahrzehnten steht das Gebäude leer, seit 2005 befindet es sich im Eigentum der Stiftung Luthergedenkstätten. Für das Bauvorhaben stehen insgesamt 1,4 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel stammen aus dem Investitionsprogramm „Nationale UNESCO-Welterbestätten“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie vom Land Sachsen-Anhalt. Die Fertigstellung des Lutherarchivs ist für Mitte 2014 geplant.










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