Samstag, 24. Dezember 2016

Die Weihnachtsgeschichte nach Lukas 2 aus der Lutherbibel

1 Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde. 2 Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Landpfleger von Syrien war. 3 Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.
   4 Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum daß er von dem Hause und Geschlechte Davids war, 5 auf daß er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die ward schwanger. 6 Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, da sie gebären sollte. 7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
   8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 9 Und siehe, des HERRN Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des HERRN leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der HERR, in der Stadt Davids. 12 Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.

Freitag, 8. April 2016

Martin Luther


470



Vor 470 Jahren starb Martin Luther in Eisleben. Der Vordenker und Begründer der Reformation in Eisleben. Geboren wurde er am 10. November 1483 als Sohn des Ratsherren Hans Luther und seiner Frau, Margarethe. Einer seiner Vorfahren war der Ritter Wigand von Lüder aus dem Geschlecht Großlüders.  Der Namen Luther erfuhr im Laufe der Zeit verschiedene Schreibweisen, Luther selbst führte seinen Nachnamen in dieser Form erst seit 1512. Der kleine Martin war das zweitälteste von zehn Kindern der Familie und besuchte die Mansfelder Stadtschule, später sogar die Domschule von Magdeburg. In der Pfarrschule St. Georgen zu Eisenach vervollständigte Martin Luthers seine Lateinkenntnisse und studierte anschliessend in Erfurt.



Vermutlich bereits während des Studiums kam er mit griechischen Philosophien in Berührung und wurde Anhänger des Nominalismus, der sich mit dem Begriff des Allgemeinen beschäftigte. Luther studierte im Anschluss an das Studienende an der „Artistenfakultatät“, in denen ihm auch die „Brüder vom gemeinsamen Leben“ (eine mittelalterliche Erweckungsbewegung, die sich zwar in klösterlichen Gemeinschaften organisierten, jedoch kein Ordensgelübde ablegten), eine Art vorreformatorischer Bewegung unterrichteten. Sie predigten die praktische Frömmigkeit und waren die ersten, die durch eine massive Publikation ihrer Thesen die Menschen erreichten. Vor allem die Buchproduktion war ihnen ein Anliegen.



Am 2. Juli 1505, auf dem Weg zu seinen Eltern geriet Martin in ein Gewitter und versprach der Chronik nach in seiner Angst, bei Verschonen ein Mönch werden zu wollen. Er trat in die Augustinerkongregation in Erfurt ein und wurde 1507 zum Priester geweiht. Seine Hauptfrage: „Wie kriege ich einen gnädigen Gott ?“ blieb aber offen und er wandte sich zunehmend von der Generallinie der katholischen Kirche ab. 1510 fuhr er nach Rom um gegen die Zusammenlegung konservativer und progressiver Augustinerklöster zu protestieren, erreichte jedoch nicht viel. Wohl zu dieser Zeit (der genaue Zeitpunkt ist in der Forschung umstritten) entstand Luthers „sola gratia“ (Gerechtigkeit Gottes) mit der er endgültig mit der katholischen Kirche brach.  Dabei half ihm der Bibelvers Römer 1, 17:



„Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche aus dem Glauben kommt und zum Glauben führt; wie geschrieben steht (Hab 2,4 LUT): Der Gerechte wird aus dem Glauben leben.“



Ab mindestens 1515 geriet Luthers Weltbild mit jenem der Kirche in Konflikt: er sprach sich zunehmend gegen die Praxis des Ablasshandels aus, kritisiert überholte Riten der Kirche (wie das lateinische Verlesen der Predigten) und formulierte schliesslich seine 95 Thesen, die er am 31. Oktober 1517 (Luther war genau 34 Jahre alt) an die Schlosskirche zu Wittenberg anschlug.



Die Kirche reagierte heftig: sie forderte ihn unter Androhung der Ächtung auf, die Thesen zurückzunehmen und Buße zu tun und tat dies schliesslich auf Anzeige von Bischof Albrecht von Mainz, nachdem Luther am 14. Oktober 1518 am Reichstag von Augsburg nicht widerrief. Luther entzog sich der Inquisition durch Flucht am 22. Oktober und versteckte sich die nächsten Jahre als „Junker Jörg“ auf der Wartburg.



Die Würdenträger der Katholischen Kirche versuchten Luther mit den über hundert Jahre vorher hingerichteten Jan Hus zu vergleichen und ihn so der Häresie zu überführen. Dem hielt Luther die Abspaltung der Ostkirche entgegen. Auch beim nächsten Reichstag in Worm 1521 hielt er an seinen Positionen fest, wohl wissend dass ihm der Tod drohte. Am 8. Mai 1521 trat das „Wormser Edikt“ in Kraft, welches die Reichsacht über Luther verhängte.



Von Mai 1521 – Soldaten Friedrichs des Weisen hatten Luther auf die Wartburg entführt – bis März 1522 blieb er dort und begann die Lutherbibel zu schreiben. Sie ist eines der Hauptwerke der Reformation konnte doch ab jetzt der Gottesdienst in deutscher Sprache abgehalten werden. Ausserdem erkannten die Menschen, dass viele Riten der Katholischen Kirche nicht der Bibel entsprachen.



Im September 1522 war das erste Teilstück fertig, 1525 die gesamte Heilige Schrift übersetzt.

Ein Merkmal der Lutherbibel war die übertragene Übersetzung, die sich nicht rein auf die wörtliche beschränkte. Luther übersetzte so, dass die Menschen alles verstanden.



Er wollte „dem Volk aufs Maul schauen“ und verwendete daher eine kräftige, bilderreiche, volkstümliche und allgemein verständliche Ausdrucksweise. Sie wirkte stil- und sprachbildend für Jahrhunderte. So ersann er Ausdrücke wie Feuertaufe, Bluthund, Selbstverleugnung, Machtwort, Schandfleck, Lückenbüßer, Gewissensbisse, Lästermaul und Lockvogel. Metaphorische Redewendungen wie „Perlen vor die Säue werfen“, „ein Buch mit sieben Siegeln“, „die Zähne zusammenbeißen“, „etwas ausposaunen“, „im Dunkeln tappen“, „ein Herz und eine Seele“, „auf Sand bauen“, „Wolf im Schafspelz“ und „der große Unbekannte“ gehen auf ihn zurück.



Diese Übersetzung revolutionierte die christliche Liturgie: in Wittenberg wurde am 29. Oktober 1525 durch Luther selber die erste deutsche Messe gelesen, landauf, landab gab es immer mehr Kirchengemeinden, die die neue Bibel (und damit die neue Gottesdienstordnung) übernahmen.



Privat fand Luther sein Glück mit Katharina von Bora, einer ehemaligen Nonne mit der er sechs Kinder hatte. Luther hat heute 2.800 Nachkommen die sich als „Lutheriden“ bezeichnen.


https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Luther

Wir bereiten uns vor


Lutherstadt Eisleben


Lutherarchiv Eisleben zieht in saniertes Gebäude


Eisleben (dpa/sa) - Das Lutherarchiv Eisleben ist in ein für 1,45 Millionen Euro saniertes Haus gezogen. «Damit ist erstmals der gesamte Sammlungsbestand aus Eisleben an einem Ort», sagte der Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten Sachsen-Anhalt, Stefan Rhein, am Freitag zur Eröffnung.
In den nächsten drei Monaten sollen die Regale mit 2000 historischen Büchern, Handschriften und Drucken gefüllt werden. Ein Teil, etwa 900 Bücher, stammt aus der «Turmbibliothek» der St. Andreaskirche. Der Kirchenreformator Martin Luther (1483-1546) hatte in der Andreaskirche von Eisleben die letzten Predigten vor seinem Tod gehalten. Das Archiv ist Teil des Gebäudekomplexes mit Luthers Geburtshaus und wurde in den vergangenen zweieinhalb Jahren saniert und erweitert. Ursprünglich wurde das Haus 1861/62 als Schulgebäude errichtet. Ab 1911 war es Tischlerei und Wohnhaus. Luther wurde in Eisleben geboren und starb auch dort.
Die Lutherstadt Eisleben erhält ein Lutherarchiv. Das Haus "Seminarstraße 2" wird umgebaut. In dem Gebäude entstehen Archiv- und Depoträume sowie zusätzlicher Platz für Angebote der kulturellen Bildung. Der Entwurf für den Umbau stammt vom Architekturbüro "atelier st" aus Leipzig. Das Büro setze sich in einem von der Stiftung Luthergedenkstätten veranstalteten architektonischen Qualifizierungsverfahren gegen drei Mitbewerber durch. Die Aufgabe für die an dem Verfahren beteiligten Büros bestand darin, eine Idee für den Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes zu entwickeln. Eine besondere Herausforderung ergibt sich durch die exponierte Lage des Hauses in unmittelbarer Nachbarschaft zum Welterbe Luthers Geburtshaus sowie zur Taufkirche des Reformators. Der Entwurf von „atelier st“ sieht vor, das Gebäude im Gartenbereich zu erweitern. Der neue Anbau soll ein weit heruntergezogenes Dach erhalten, das auf den zukünftigen Eingangsbereich ins Lutherarchiv zuläuft. Zugleich vermittelt das Dach zwischen dem Bestandgebäude und der Erweiterung. Aus denkmalpflegerischer Sicht besticht dieser Entwurf durch die konsequente Auseinandersetzung mit den Bau- und Raumstrukturen des Hauses. Das Beratergremium, das die Stiftung Luthergedenkstätten bei dem Qualifizierungsverfahren unterstützt hat, würdigt den Entwurf als „angenehm zurückhaltend und dennoch eigenständig“. Damit könne es gelingen, das vielfach ausgezeichnete Architekturensemble von Luthers Geburtshaus weiterzuentwickeln. Das Haus in der Seminarstraße 2 wurde 1861/62 als Schulgebäude errichtet. Ab 1911 wurde es als Tischlerei und Wohnhaus genutzt. Seit mehr als zwei Jahrzehnten steht das Gebäude leer, seit 2005 befindet es sich im Eigentum der Stiftung Luthergedenkstätten. Für das Bauvorhaben stehen insgesamt 1,4 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel stammen aus dem Investitionsprogramm „Nationale UNESCO-Welterbestätten“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie vom Land Sachsen-Anhalt. Die Fertigstellung des Lutherarchivs ist für Mitte 2014 geplant.










Sonntag, 27. März 2016

Kärntens Superintendent:

Superintendent: Glaube trotz Terror

Der Karfreitag ist für evangelische Christen ein hoher Feiertag. Superintendent Manfred Sauer mahnt in den Tagen nach den Terroranschlägen, sich nicht abzuwenden vom Glauben, die Botschaft und den Blick auf Ostern nicht zu verlieren.
Sauer sagte, der Karfreitag 2016 stehe auch unter dem Zeichen der schrecklichen Anschläge in Brüssel. Dass Gewalt und Terror immer noch Realität seien und dass Menschen so fanatisiert seien, dass sie Unschuldige opfern und unschuldige Leben aufs Spiel setzen, sehr sehr bedrückend und schrecklich.
„Das führt uns in die Realität des Todes, auf eine schreckliche Art und Weise. Der Karfreitag ist der Blick auf Jesu, Leiden und Sterben am Kreuz. Gleichzeitig auch in der Hoffnung, dass damit alle Opfer für die Zukunft hinfällig sind. Aber die Realität – das wissen wir – sieht anders aus.“

„Gegen Leiden und Sterben ankämpfen“

Trotzdem gehe von diesem Kreuz auch die Zuversicht aus, dass Gott im Leiden gegenwärtig ist und sich nicht abwende. So sei an diesem Karfreitag auch die Anteilnahme bei den Angehörigen der Opfer in Brüssel, sagte Sauer. „Im eigenen Leiden und Sterben nicht darauf zu vergessen, dass Gott uns nicht im Stich lässt, dass er uns tröstet und dass er uns ermutigt, gegen Leiden und sinnloses Sterben anzukämpfen.“

Donnerstag, 10. März 2016

Unglaublich

Unbekannte brachen in Bethaus ein

Das evangelische Bethaus in Rudersdorf (Bezirk Jennersdorf) ist in den vergangenen Tagen zum Ziel von Einbrechern geworden. Die unbekannten Täter zerstörten Fensterscheiben und stahlen Geld, die Schadenshöhe steht noch nicht fest.
Die Täter warfen mit Pflastersteinen vier Fenster ein und gelangten so in das Bethaus. Sie durchwühlten sämtliche Räume und machten sich mit dem gefundenen Geld aus dem Staub. Die Polizei geht davon aus, dass sich der Einbruch irgendwann zwischen dem 28. Februar und dem 9. März ereignete.

Pkw-Scheibe eingeschlagen

Auch in Oberwart ereignete sich am Mittwochabend ein Einbruch, bei dem Glas zu Bruch ging. Ein Autofenster wurde eingeschlagen und aus dem Pkw wurde unter anderem eine Geldbörse mit Bargeld, Bankomat- und Kreditkarte gestohlen. Die unbekannten Täter nahmen auch die Fahrzeugpapiere mit.

Publiziert am 10.03.2016



Samstag, 20. Februar 2016

Straßburg


Die Idee der Reformation fasste früh Fuß in Straßburg. Der erste evangelische Prediger war 1521 der Priester am Straßburger Münster Matthäus Zell. 1524 übernahm der Rat die Oberaufsicht über die Kirche. Obwohl seine Mitglieder zum großen Teil nicht selbst evangelisch waren, billigte er die evangelische Predigt und erlaubte auch zeitweise die Ansiedlung von andersorts Verfolgter wie Hans Denck, Kaspar Schwenckfeld und verschiedene Täufergruppen. Am 20. Februar 1529 schaffte der Rat der Stadt die Heilige Messe ab. Auf dem Reichstag zu Augsburg 1530 legte Straßburg ebenfalls ein Bekenntnis zur Reformation ab. Straßburg schloss sich dabei aber zunächst nicht den lutherischen „Protestanten“ der Confessio Augustana an, sondern legte mit Memmingen, Konstanz und Lindau ein eigenes, von Martin Bucer und Wolfgang Capito verfasstes Bekenntnis, die nach den vier Städten sogenannte Confessio Tetrapolitana, ab. 1531 nahmen Vertreter der Stadt am Konvent in Schmalkalden teil und später wurde Straßburg Mitglied des Schmalkaldischen Bundes zur Verteidigung der evangelischen Reichsstände gegen Kaiser Karl V. Die zwischen Martin Luther und ebenfalls Bucer ausgehandelte Wittenberger Konkordie von 1536 sorgte für eine festere theologische und politische Anbindung an das Luthertum. Mitglieder abweichender theologischer Richtungen wurden jedoch trotzdem geduldet, solange sie den sozialen Frieden der Stadt nicht gefährdeten. So fanden die Hugenotten hier Zuflucht, und auch Johannes Calvin (1509–1564) hielt sich in Straßburg auf, wo Sebastian Castellio seine Bekanntschaft machte. Melchior Hofmann dagegen wurde 1531 ausgewiesen und nach seiner Rückkehr 1533 verhaftet.

 

Das Augsburger Interim zwang den Rat, dem 1524 verdrängten Bischof wieder einige Kirchen zu übergeben, und drängte Bucer zur Emigration nach England. Obwohl der Besuch der Messe von der Bevölkerung verweigert wurde, wurde sie erst 1559 wieder abgeschafft. Unter dem Einfluss von Johannes Pappus erlangte die lutherische Lehre (in Abgrenzung von der reformierten) alleinige Geltung. 1598 verpflichtete sich Straßburg in einer neuen Kirchenordnung auch auf die Konkordienformel. Im Straßburger Kapitelstreit 1583 bis 1604 konnte sich jedoch die katholische Partei durchsetzen, und das Gebiet des Fürstbistums Straßburg, d. h. ein großer Teil des Straßburger Umlands, blieb katholisch.

 

Nach der Erfindung des Buchdrucks in Europa durch Johannes Gutenberg wurde Straßburg schnell zu einem bedeutenden Zentrum der Bücherherstellung. Die Straßburger Drucker leisteten einen bedeutenden Beitrag zur Verbreitung der Reformation, denn dank der weitreichenden religiösen Toleranz der Stadt konnten hier schon früh Schriften von Martin Luther und anderen Reformatoren veröffentlicht werden. Ein Drittel der im 16. Jahrhundert gedruckten Schriften waren Bibeln oder Ausschnitte daraus. Im Jahr 1605 gab Johann Carolus hier das Nachrichtenblatt Relation aller Fürnemmen und gedenckwürdigen Historien heraus, das als erste gedruckte Zeitung der Welt gilt.

 

Die lutherische Thomaskirche (Église Saint-Thomas) ist eine der kulturgeschichtlich und architektonisch bedeutendsten Kirchen Straßburgs. Seitdem das Straßburger Münster 1681 nach der Besetzung Straßburgs durch die Franzosen im Rahmen der Reunionspolitik König Ludwigs XIV. den Katholiken zurückgegeben werden musste, ist die Thomaskirche die lutherische Hauptkirche der gesamten Region, der Protestantischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses von Elsass und Lothringen. Die Kirche ist auch für ihre Orgel von Johann Andreas Silbermann aus dem Jahr 1741 berühmt. 1524 wurde die Kirche dem lutherischen Glauben zugewiesen (Martin Bucer diente hier als Pastor ), diesen Status konnte sie trotz der Annexion des Elsass durch das katholische Frankreich behaupten. Heute noch verwaltet sie mehrere Grund- und Hauptschulen (École Saint-Thomas, Foyer Jean Sturm...) sowie den im angrenzenden Barockgebäude untergebrachten Séminaire protestant. Die Thomaskirche spielte eine entscheidende Rolle in der älteren liturgischen Bewegung als der Ort, an dem Friedrich Spitta ab 1888 neue Gottesdienstformen erprobte und den Akademischen Kirchenchor begründete. Ab 1893 kam Julius Smend als regelmäßiger Prediger hinzu. 1894–1899 wurde hier das Gesangbuch für Elsaß-Lothringen entwickelt. Am 7. Mai 2006 wurde in der Thomaskirche die Gründung der Union Protestantischer Kirchen von Elsass und Lothringen zelebriert.








 

 

Die protestantische Paulskirche (Église Saint-Paul) ist ein neugotischer Sakralbau in Straßburg im Stadtviertel Neustadt, dem sogenannten "deutschen Viertel". Die Kirche ist aufgrund ihrer spektakulären Lage an der südlichen Spitze der nördlichen Straßburger Ill-Insel St. Helena inmitten der breitesten Stelle des Flusses eines der meistfotografierten Motive der Stadt überhaupt. Die Kirche wurde von 1892 bis 1897 vom Architekten Louis Muller (1842–1898) als protestantische Garnisonkirche errichtet. Während sich die Fassade von den zwei 76 Meter hohen Türmen und der Farbauswahl des verwendeten Steins her an der Marburger Elisabethkirche orientiert, entspricht die allgemeine Anlage (große Breite, relativ geringe Länge, insgesamt 19[!] Eingänge) den Bedürfnissen eines von Militärs aller Rangordnungen besuchten Gottesdienstes. Das Langhaus (Gewölbehöhe: 20 m) sollte ursprünglich vier Joche zählen und rund fünf Meter länger sein, doch aufgrund von unvorhergesehenen technischen Schwierigkeiten, die bei der Errichtung der Fundamente entstanden waren und die Kosten in die Höhe getrieben hatten, wurde der als Lateinisches Kreuz geplante Bau zu einem Griechischen Kreuz. 1919, mit der Rückkehr des Elsasses an Frankreich, wurde das Gebäude einer zivilen Gemeinde der Evangelisch-reformierten Kirche von Elsass und Lothringen (EPRAL) übertragen. Die Kirche wurde 1944 durch englische und amerikanische Bomben und am 11. August 1958 durch einen Hagelsturm beschädigt.





 

Die Église Saint-Pierre-le-Vieux ist ein Kirchenkomplex in Straßburg, der aus einer katholischen und einer protestantischen Kirche besteht. Die freie Reichstadt Straßburg spielte in der Reformation eine wichtige Rolle und brachte mehrere evangelische Vordenker wie Matthäus Zell und Martin Bucer hervor. 1529 wurden sämtliche Kirchen, darunter das Münster und Saint-Pierre-le-Vieux, protestantisch. Nachdem Straßburg 1681 unter Ludwig XIV. französisch wurde, gewann der in Frankreich dominierende Katholizismus an Bedeutung. Man suchte bei der Nutzung der Sakralbauten einen Kompromiss: Bei Saint-Pierre-le-Vieux bestand dieser darin, dass sich beide Konfessionen die Kirche teilen. Durch eine 1,50m dicke Mauer trennte man Chor (katholischer Teil) vom Langhaus (evangelischer Bereich). Der evangelische Teil wurde seit der Teilung baulich nur wenig verändert: Das Kirchenschiff und der Turm stammen aus dem 14. Jahrhundert. Bemerkenswert sind der Lettner, der um 1500 entstand, und ein Relief von 1520, auf dem Hans Wyditz St. Anna dargestellt. Zur Ausstattung zählt auch die historische Orgel, die 1898 von dem Orgelbauer Eberhard Friedrich Walcker () erbaut wurde. Das Orgelhäuse stammt noch von einer Orgel von Andreas und Gottfried Silbermann aus dem Jahre 1709. Das heutige Instrument hat 24 Register auf zwei Manualen und Pedal. Seit 2012 wird die Kirche mehr als Gemeindesaal genutzt. Gottesdienste finden nur noch bei besonderen Anlässen statt.







 

Straßburg war zur Zeit der Reformation eine deutsche Reichsstadt, und ihr Rat war dem neuen evangelischen Glauben sehr zugeneigt. Heute sendet die EKD von dort aus ein Signal nach ganz Europa.

"Straßburg wurde als eine der ersten Städte im Reich protestantisch", sagt der Heidelberger Kirchenhistoriker Johannes Ehmann. Prediger wie der Messpriester des Münsters, Matthias Zell (1477-1548), begeisterten die Menschen für die neue Lehre Luthers. Buchdrucker verbreiteten evangelische Abhandlungen und Streitschriften. Theologen, allen voran Martin Bucer (1491-1551), trugen die Reformation in die Stadtbürgerschaft hinein und sorgten für ihre Verbreitung im süddeutschen Raum.

Der neue evangelische Glaube führte auch dazu, dass das heute 1000 Jahre alte Straßburger Münster für mehr als 150 Jahre evangelisch war – von 1524 bis 1681. Mit der Abschaffung der katholischen Messe wurden damals Gemälde, Statuen, Reliquien, Kruzifixe und geweihte Kultobjekte aus den Kirchen geholt und teilweise zerstört.

Zuflucht für Verfolgte

Abgesehen von diesem Bildersturm entwickelte sich in Straßburg eine vermittelnde, gemäßigte Form der Reformation. Im Streit der beiden Reformatoren Martin Luther und Ulrich Zwingli über die Bedeutung des Abendmahls gingen die Straßburger Protestanten einen Mittelweg. Gemeinsam mit den Städten Konstanz, Lindau und Memmingen formulierten sie ein eigenes Glaubensbekenntnis, die "Confessio Tetrapolitana", und erstellten 1534 eine eigene Kirchenordnung.

Auch für verfolgte Protestanten aus ganz Europa war Straßburg ein Zufluchtsort, sagt Kirchenhistoriker Ehmann. Glaubensflüchtlinge aus Frankreich wie der Reformator Johannes Calvin wurden ebenso aufgenommen wie Vertreter radikaler evangelischer Bewegungen wie die der Täufer. Die Straßburger Protestanten selbst wandten sich 1577 der lutherischen Glaubenslehre zu.

Mal deutsch, mal französisch

Die wechselvolle Geschichte Elsass-Lothringens spielte für die Entwicklung der Religion in dem Gebiet eine große Rolle: In der Neuzeit war Elsass-Lothringen – je nach Kriegsausgang – mal Frankreich, mal Deutschland zugeordnet. Infolge des Westfälischen Friedens von 1648 wurde das Gebiet französisch (Straßburg: 1681). Doch als König Ludwig XIV. 1685 mit dem Edikt von Fontainebleau die evangelische Konfession verbot, war das Elsass davon ausgenommen. Die evangelischen Gemeinden durften bestehen bleiben und ihren Gauben leben – wurden allerdings gezwungen, katholische Gläubige in ihren Kirchen die Messe feiern zu lassen, sobald sieben katholische Familien in einem Ort lebten.  

In der Folgezeit prägten besonders der evangelische Pfarrer, Pädagoge und Sozialreformer Jean-Frédéric Oberlin (1740-1826) und der evangelische Theologe, Arzt, Organist und Philosoph Albert Schweitzer (1875-1965) das protestantische Leben in Straßburg.

Auch 1905 profitierten die Protestanten in Elsass-Lothringen von ihrer Staatszugehörigkeit – diesmal zu Deutschland. In Frankreich trat die Trennung von Staat und Kirche in Kraft, in Elsass-Lothringen nicht. Bis heute haben die Kirchen dort eine Sonderstellung gegenüber denen im "Innern" Frankreichs: Priester und Pastoren sind in Elsass-Lothringen Staatsbeamte und in den Schulen gibt es Religionsunterricht.

Gottesdienst in Saint-Thomas

Die evangelischen Kirchen in Elsass-Lothringen (mit den heutigen Départements Bas-Rhin, Haut-Rhin und Moselle) sind die Protestantische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses von Elsass und Lothringen (EPCAAL) und die Reformierte Kirche von Elsass und Lothrigen (EPRAL). 2006 haben sie sich zusammengeschlossen in der Union Protstantischer Kirchen von Elsass und Lothringen (UEPAL). Nach Angaben der UEPAL sind heute 17 Prozent der Einwohner Elsass-Lothringens Protestanten, aber nur zwei Prozent in ganz Frankreich.

Genau in der Kirche, wo 2006 die Vereinigung der beiden evangelischen Konfessionen in Elsass-Lothringen gefeiert wurde, soll an diesem Samstag der Gottesdienst zur Eröffnung des neuen Themenjahres der Lutherdekade stattfinden: In der Église Saint-Thomas in der Rue Martin Luther. Saint-Thomas ist die größte Kirche Straßburgs nach dem Münster, das sie 1681 als lutherische Hauptkirche der Region ablöste.

 

Protestantische Vordenker: Friedrich Fröbel


Friedrich Wilhelm August Fröbel (* 21. April 1782 in Oberweißbach; † 21. Juni 1852 in Marienthal) war ein deutscher Pädagoge und Schüler Pestalozzis. Sein besonderes Verdienst besteht darin, die Bedeutung der frühen Kindheit nicht nur erkannt, sondern durch die Schaffung eines Systems von Liedern, Beschäftigungen und „Spielgaben“ die Realisierung dieser Erkenntnisse vorangetrieben zu haben. Er ist der Begründer des „Kindergartens“. Dieser unterschied sich von den damals bereits existierenden „Kinderbewahranstalten“ durch die pädagogische Konzeption. Damit verbunden war die Erweiterung des Aufgabenspektrums von der Betreuung zur Trias von Bildung, Erziehung und Betreuung. Am 28. Juni 1840 stiftete Fröbel den ersten „Allgemeinen deutschen Kindergarten in Bad Blankenburg zusammen mit Wilhelm Middendorf und Heinrich Langethal. Sie waren seine treuesten Mitarbeiter, als es daranging, seine Erziehungsideen in Keilhau bei Rudolstadt in die Praxis umzusetzen. Er führte die „Freiarbeit“ in die Pädagogik ein. Die von ihm entwickelten Spiel- und Lernmaterialien sind auch heute noch anerkannt.

Ins Zentrum seiner Pädagogik stellte er das Spiel als typisch kindliche Lebensform und seinen Bildungswert. Die von ihm entwickelten Spielgaben und Beschäftigungsmittel entstanden auf der Grundlage seiner Spieltheorie. Mit seinen Mutter- und Koseliedern beabsichtigte Fröbel, das kleine Kind in die Lebenswelt der Erwachsenen einzuführen.

Fröbel war das sechste Kind des alt-evangelischen Pfarrers Johann Jakob Fröbel und seiner Frau Jacobine Eleonore Friederike, geb. Hoffmann. Seine Mutter starb im darauffolgenden Jahr. Der frühe Verlust, von Fröbel stark empfunden, hat ihn geprägt, da er zudem mit der zweiten Frau seines Vaters Probleme hatte. Ab 1792 lebte er in Stadtilm bei dem Bruder seiner verstorbenen Mutter, Superintendent Hoffmann, der die Situation des Kindes erkannte. Er besuchte hier die Elementarschule.

Fröbel absolvierte von 1797 bis 1799 eine Landwirtschafts- und Försterlehre bei Hirschberg (Saale). Ab 1799 studierte er Naturwissenschaften in Jena. Von 1802 bis 1803 war er Forstamtsaktuar (Landmesser) in Baunach und Bamberg. Von 1804 bis 1805 diente er als Privatsekretär auf Gut Groß Miltzow.

Als Erzieher begann er 1805 an der Pestalozzi-Musterschule in Frankfurt am Main und lernte dort die Ideen Johann Heinrich Pestalozzis kennen. Von 1806 bis 1811 war Fröbel Hauslehrer für die drei Söhne der adeligen Familie von Holzhausen in Frankfurt, und er schloss eine Freundschaft mit Bertha von Holzhausen. Er lebte mit den drei Kindern von 1808 bis 1810 in Pestalozzis Institut in Iferten in der Schweiz. Am Ende dieses Aufenthalts war Fröbel enttäuscht über Auseinandersetzungen zwischen Lehrern des Instituts und über Pestalozzis Stellungnahmen in Bezug auf diesen Zustand.[1] Er entwickelte zudem Pestalozzis Elementarmethode weiter und entdeckte die besondere Bedeutung der frühen Kindheit in der menschlichen Entwicklung.

1811 setzte er seine Studien der Sprachen, Physik und Chemie in Göttingen und der Mineralogie in Berlin fort, ohne sie mit einem Zertifikat abzuschließen. Fröbel wurde Lehrer an der Plamannschen Schule in Berlin, die in jener Zeit ein pädagogisches und patriotisches Zentrum war. Das Studium musste er beim Ausbruch der Befreiungskriege gegen Napoleon im März 1813 abbrechen.

Im Lützowschen Freikorps nahm er an der Schlacht von Großgörschen im Mai 1813 teil. Während seines Dienstes im Freikorps schloss Fröbel Freundschaft mit Wilhelm Middendorf und Heinrich Langethal.

1814, nach der Rückkehr, wurde Fröbel Assistent am Institut und Museum für Mineralogie in Berlin bei Weiß. Er gab diese Stelle wieder auf und gründete 1816 in Griesheim bei Arnstadt in Thüringen die „Allgemeine Deutsche Erziehungsanstalt“ (Vorläufer der Landerziehungsheime). 1817 verlegte er diese nach Keilhau bei Rudolstadt. 1831 wurde sie von den anderen Mitbegründern Wilhelm Middendorf und Heinrich Langethal weitergeführt.

1817 zog er nach Keilhau um und baute mit Langethal, Middendorf und Wilhelmine Henriette Hoffmeister die Erziehungsanstalt auf. Am 11. September 1818 heiratete er in Berlin Wilhelmine Hoffmeister (* 1780), die Ehe blieb kinderlos. Als Herausgeber von Zeitschriften und Schriften mit verschiedenen Namen verbreitete er seine Ansichten. 1820 erschien die erste Keilhauer Werbeschrift An unser deutsches Volk, bis 1823 vier weitere Keilhauer Werbeschriften.

1826 gab er sein literarisches Hauptwerk Die Menschenerziehung heraus[3] und gründete die Wochenschrift Die erziehenden Familien. Er verfolgte 1828/1829 den Plan einer Volkserziehungsanstalt in Helba (heute ein Ortsteil von Meiningen), den sog. Helba-Plan,[4] den er jedoch nicht verwirklichte. 1829 übernahm Johannes Barop die Leitung der Schule in Keilhau.

Von 1831 bis 1836 lebte Fröbel wieder in der Schweiz. Er gründete 1831 im Schloss Wartensee in Neuenkirch im Kanton Luzern eine Erziehungsanstalt. 1833 verlegte er diese nach Willisau, und er leitete 1835/36 das Waisenhaus in Burgdorf im Kanton Bern. Dort gab er die Zeitschrift Grundzüge der Menschenerziehung heraus. 1836 erschien sein Werk Erneuerung des Lebens erfordert das neue Jahr 1836.

1837 kehrte er nach Thüringen zurück, widmete sich fast ausschließlich der Erziehung der Kinder im vorschulpflichtigen Alter und begann mit der Herstellung von Spielmaterial in Blankenburg. Dort gründete der Pädagoge 1837 eine „Pflege-, Spiel- und Beschäftigungsanstalt“ für Kleinkinder. Kinder sollten hier durch planvoll gruppierte Bewegungs- und Geistesspiele, Sprüche, Lieder bei ständiger Berührung mit der Natur ihrem Alter entsprechend allseitig angeregt und angeleitet werden. Von 1838 bis 1840 gab er die Zeitschrift Ein Sonntagsblatt für Gleichgesinnte heraus.

1838/39 erfolgten Vortragsreisen nach Göttingen, Frankfurt, Dresden und Leipzig. 1839 starb seine Ehefrau. Am 28. Juni 1840 fand die Gründungsveranstaltung des „Allgemeinen deutschen Kindergartens“ im Blankenburger Rathaussaal statt.

1842 begannen Kindergärtnerinnenkurse in Blankenburg. Ida Seele gehörte zu seinen ersten Schülerinnen, die sich nachfolgend für die Idee des Kindergartens einsetzte. Weitere Schriften und Vortragsreisen insbesondere zur Popularisierung des Kindergartens folgten in den Jahren 1843 bis 1849.

1844 publizierte Fröbel nach jahrelangen Vorarbeiten und in Zusammenarbeit mit dem Zeichner Unger und dem Musiker Kohl sein letztes großes, pädagogisches Gesamtkunstwerk, die Mutter- und Koselieder. Damit wollte er den Müttern die Bedeutung und Verantwortung, die in der Mutterschaft und Erziehung liegen, verdeutlichen und ihnen gleichzeitig ganzheitliche Hilfen an die Hand geben für die Säuglings- und Vorkindergartenerziehung. Es erschienen auch 100 Lieder zum Spielen mit dem Ball. Fröbel wohnte seit 1845 wieder in Keilhau und reiste viel, um seine Ideen zu verbreiten.

Am 12. Januar 1847 wurde der erste westfälische Kindergarten in Lünen an der Lippe eröffnet.

Fröbel siedelte 1849 nach Liebenstein in das Domänengut am Aschenberg um, heute Hotel Fröbelhof, zog aber schon 1850 ins Marienthaler Schlösschen. Er gründete die erste Schule zur Ausbildung von Kindergärtnerinnen und gab Ein Einigungsblatt für alle Freunde der Menschenbildung heraus. Auf dem Altenstein fand am 4. August ein Spielfest statt.

Am 9. Juni 1851 heiratete er seine ehemalige Schülerin Louise Levin.

Fröbels Idee des Kindergartens fand Anklang; aber die Ausbreitung in Deutschland wurde dadurch gehemmt, dass das preußische Kultusministerium 1851 die Kindergärten wegen angeblicher „destruktiver Tendenzen auf dem Gebiet der Religion und Politik“ als „atheistisch und demagogisch“ verbot und erst 1860 wieder zuließ.

Am 23. August 1851 wurde ein Kindergartenverbot in Preußen und in anderen Staaten erlassen. Grund war offenbar eine Verwechslung mit seinem Neffen Karl Fröbel, der 1851 die Schrift Weibliche Hochschulen und Kindergärten veröffentlicht hatte. Zitat Karl August Varnhagen von Ense: „Der stupide Minister von Raumer hat einen Befehl gegen die Kindergärten erlassen, sich auf ein Buch von Karl Fröbel berufend. Er verwechselt Friedrich und Karl Fröbel.“ Friedrich Fröbel wehrte sich. Ende September fand eine Pädagogenversammlung in Bad Liebenstein statt. Am 3. Juni 1852 nahm er noch an der allgemeinen deutschen Lehrerversammlung in Gotha teil.

Er verstarb schließlich am 21. Juni 1852 in Marienthal. Sein Grab befindet sich auf dem Schweinaer Friedhof.