Die Leistungen des protestantischen Reformators und Schriftstellers Primus Truber (1508–1586) sind von ausschlaggebender Bedeutung für die slowenische Kultur. Er war Autor der ersten Bücher in slowenischer Sprache (Abecedarium und Catechismus, 1550) und der erste Übersetzer der Bibel in die slowenische Sprache (Psalmen, 1566; das ganze Neue Testament 1582). Truber wird heute als Begründer der slowenischen Literatur und der modernen slowenischen Schriftsprache geehrt, da er das erste theologische und juristische Wörterbuch verfasst hat.
Truber spielte eine große Rolle bei der Gründung der slawischen protestantischen Druckerei in Urach, wo auch einige seiner Werke gedruckt wurden. Im Zeitraum von 1550 bis 1586 schrieb er oder übersetzte etwa 30 Bücher. Er ließ auch das erste slowenische Gesangbuch drucken.
Truber spielte eine große Rolle bei der Gründung der slawischen protestantischen Druckerei in Urach, wo auch einige seiner Werke gedruckt wurden. Im Zeitraum von 1550 bis 1586 schrieb er oder übersetzte etwa 30 Bücher. Er ließ auch das erste slowenische Gesangbuch drucken.
TRUBERS LEBEN
Primus Truber wurde am 9. Juni 1508 in Rašica, einem Dorf siebzehn Kilometer südlich von Laibach geboren. Sein renoviertes Geburtshaus wurde 1986 anlässlich seines 400. Todestages der Öffentlichkeit als sein Gedenkhaus zugängig gemacht, und es kann auch heute noch besichtigt werden (Trubarjeva domačija na Rašici, Gemeinde Velike Lašče). Trubers Vater Miha arbeitete als Müller, und der kleine Primus bemerkte schon sehr früh die Frömmigkeit seines Vaters, von der er später oft schrieb. Truber hat seine Ausbildung im Jahr 1520 oder 1521 in Rijeka angefangen. Dann ging er nach Salzburg, wo er seine Ausbildung an der Schule des Benediktinerklosters St. Peter fortführte. Während seines dreijährigen Aufenthaltes in Salzburg sang er im Kirchenchor sowie auf der Straße, um etwas Geld zu verdienen. In dieser Stadt lernte er den Bischof Pietro Bonomo (1458–1546) aus Triest kennen, und bald danach wurde er Leiter des Chores im Triester Dom und persönlicher Sekretär von Bonomo. In Triest setzte Truber auch seine Studien (einschließlich der Theologie und Vertiefung seiner Sprachkentnnisse) fort, wobei er von den humanistischen Ideen stark beeinflusst wurde.
Anfang 1528 wurde Truber an die Wiener Universität geschickt, um dort sein Studium fortzusetzen. Kurz nach seiner Ankunft war er bei der öffentlichen Verbrennung des Anabaptisten Balthasar Hubmaiers und bei der Ertränkung dessen Frau anwesend. Diese Erfahrung erschütterte ihn sehr stark und sie spielte später eine große Rolle bei seiner Bekehrung zum Protestantismus. Wien musste er in der Zeit um Ostern 1529 verlassen, kurz vor der Belagerung der Stadt durch die Türken. Primus kehrte nach Triest zurück, wo Bonomo ihn 1530 zum Priester weihte. Seine erste Pfarrei war die Pfarre Laško in Slowenien. Zu dieser Zeit war Truber mit der Lektüre von Luthers Werken und Schriften der Schweizer Reformatoren beschäftigt und sie alle, zusammen mit den Werken von Erasmus, die ihm noch vom Studium in Triest bekannt waren, hatte einen großen Einfluss auf seine Theologie. 1536 folgte Truber einem Ruf als Prediger an die Domkirche St. Nikolaus in Laibach. Dort begann er, offen eine religiöse, moralische und institutionelle Erneuerung der Kirche zu verlangen. Er unterhielt auch Kontakte zu den städtischen protestantischen Laien. In den 40er Jahren des 16. Jahrhunderts fing er an, das Abendmahl sowohl auf katholische, als auch auf protestantische Weise zu feiern. Infolge der Niederlage des Schmalkaldischen Bundes kam es zur raschen Stärkung der katholischen Position, so dass der katholische Bischof von Laibach Urban Textor alle reformistischen Priester aus seinem Territorium vertreiben wollte. Im August 1548 musste Truber Laibach zum zweiten Mal verlassen. Er ging zuerst nach Nürnberg, wo der Prediger Dietrich Veit (1506-1549) ihm Zuflucht bot. Erst dann verließ er förmlich die katholische Kirche und wandte sich dem Luthertum zu.
Mit dem Empfehlungsschreiben von Veit versehen, bekam Primus eine Anstellung als Frühprediger in Rothenburg ob der Tauber, wo er den entscheidenden Anstoß dazu bekam, die Ideen der Reformation auch seinen slowenischen Landsleuten in ihrer Sprache zugänglich zu machen. Später schrieb er: «Die große Liebe, die ich für euch (meine Landsleute) habe, mein Priesterberuf, von Gottes Gnaden mir gegeben, und der Befehl Gottes verpflichten mich dazu, das zu tun». So verfasste er den Katechismus, das erste Buch in slowenischer Sprache, gedruckt im Jahre 1550. Die Inspiration dazu fand er in den Katechismen von Luther und Brenz. Das Buch enthält mehrere Litaneien, Hymnen, biblische Expositionen, sowie den Text von Matthias Flacius Illyricus über den wahren Glauben, der Flacius’ Magisterarbeit entnommen wurde. Unmittelbar nach dem ersten Buch wurde auch das zweite Werk Trubers, Abecedarium, gedruckt, das besonders der slowenischen Jugend bestimmt war. Mit diesen Büchern legte Truber die Grundlage für die slowenische Literatursprache. Nach 5 Jahren in Rothenburg, wo er geheiratet hatte und wo sein erster Sohn, Primus der Jüngere, geboren wurde, zog er nach Bayern, in die Stadt Kempten, wo er von 1553 bis 1561 als Pastor wirkte.
Primus Truber wurde am 9. Juni 1508 in Rašica, einem Dorf siebzehn Kilometer südlich von Laibach geboren. Sein renoviertes Geburtshaus wurde 1986 anlässlich seines 400. Todestages der Öffentlichkeit als sein Gedenkhaus zugängig gemacht, und es kann auch heute noch besichtigt werden (Trubarjeva domačija na Rašici, Gemeinde Velike Lašče). Trubers Vater Miha arbeitete als Müller, und der kleine Primus bemerkte schon sehr früh die Frömmigkeit seines Vaters, von der er später oft schrieb. Truber hat seine Ausbildung im Jahr 1520 oder 1521 in Rijeka angefangen. Dann ging er nach Salzburg, wo er seine Ausbildung an der Schule des Benediktinerklosters St. Peter fortführte. Während seines dreijährigen Aufenthaltes in Salzburg sang er im Kirchenchor sowie auf der Straße, um etwas Geld zu verdienen. In dieser Stadt lernte er den Bischof Pietro Bonomo (1458–1546) aus Triest kennen, und bald danach wurde er Leiter des Chores im Triester Dom und persönlicher Sekretär von Bonomo. In Triest setzte Truber auch seine Studien (einschließlich der Theologie und Vertiefung seiner Sprachkentnnisse) fort, wobei er von den humanistischen Ideen stark beeinflusst wurde.
Anfang 1528 wurde Truber an die Wiener Universität geschickt, um dort sein Studium fortzusetzen. Kurz nach seiner Ankunft war er bei der öffentlichen Verbrennung des Anabaptisten Balthasar Hubmaiers und bei der Ertränkung dessen Frau anwesend. Diese Erfahrung erschütterte ihn sehr stark und sie spielte später eine große Rolle bei seiner Bekehrung zum Protestantismus. Wien musste er in der Zeit um Ostern 1529 verlassen, kurz vor der Belagerung der Stadt durch die Türken. Primus kehrte nach Triest zurück, wo Bonomo ihn 1530 zum Priester weihte. Seine erste Pfarrei war die Pfarre Laško in Slowenien. Zu dieser Zeit war Truber mit der Lektüre von Luthers Werken und Schriften der Schweizer Reformatoren beschäftigt und sie alle, zusammen mit den Werken von Erasmus, die ihm noch vom Studium in Triest bekannt waren, hatte einen großen Einfluss auf seine Theologie. 1536 folgte Truber einem Ruf als Prediger an die Domkirche St. Nikolaus in Laibach. Dort begann er, offen eine religiöse, moralische und institutionelle Erneuerung der Kirche zu verlangen. Er unterhielt auch Kontakte zu den städtischen protestantischen Laien. In den 40er Jahren des 16. Jahrhunderts fing er an, das Abendmahl sowohl auf katholische, als auch auf protestantische Weise zu feiern. Infolge der Niederlage des Schmalkaldischen Bundes kam es zur raschen Stärkung der katholischen Position, so dass der katholische Bischof von Laibach Urban Textor alle reformistischen Priester aus seinem Territorium vertreiben wollte. Im August 1548 musste Truber Laibach zum zweiten Mal verlassen. Er ging zuerst nach Nürnberg, wo der Prediger Dietrich Veit (1506-1549) ihm Zuflucht bot. Erst dann verließ er förmlich die katholische Kirche und wandte sich dem Luthertum zu.
Mit dem Empfehlungsschreiben von Veit versehen, bekam Primus eine Anstellung als Frühprediger in Rothenburg ob der Tauber, wo er den entscheidenden Anstoß dazu bekam, die Ideen der Reformation auch seinen slowenischen Landsleuten in ihrer Sprache zugänglich zu machen. Später schrieb er: «Die große Liebe, die ich für euch (meine Landsleute) habe, mein Priesterberuf, von Gottes Gnaden mir gegeben, und der Befehl Gottes verpflichten mich dazu, das zu tun». So verfasste er den Katechismus, das erste Buch in slowenischer Sprache, gedruckt im Jahre 1550. Die Inspiration dazu fand er in den Katechismen von Luther und Brenz. Das Buch enthält mehrere Litaneien, Hymnen, biblische Expositionen, sowie den Text von Matthias Flacius Illyricus über den wahren Glauben, der Flacius’ Magisterarbeit entnommen wurde. Unmittelbar nach dem ersten Buch wurde auch das zweite Werk Trubers, Abecedarium, gedruckt, das besonders der slowenischen Jugend bestimmt war. Mit diesen Büchern legte Truber die Grundlage für die slowenische Literatursprache. Nach 5 Jahren in Rothenburg, wo er geheiratet hatte und wo sein erster Sohn, Primus der Jüngere, geboren wurde, zog er nach Bayern, in die Stadt Kempten, wo er von 1553 bis 1561 als Pastor wirkte.
1555 begann seine Korrespondenz mit Heinrich Bullinger in Zürich, auf Veranlassung von Peter Paul Vergerius dem Jüngeren. Vergerius hatte nämlich mit dem Zürcher Herausgeber Gessner vereinbart, dass dieser Trubers Übersetzung des Neuen Testaments in slowenischer Sprache drucken sollte. Obwohl diese Pläne nicht realisiert wurden, setzte Truber seinen Briefwechsel mit Bullinger und die Lektüre seiner Bücher fort. Ende 1559 befand sich Truber inmitten der Kontroverse um die Sakramentenlehre und er wurde des Krypto-Calvinismus beschuldigt (die unterschiedliche Abendmahlsauffassung war einer der wichtigsten Streitpunkte zwischen Lutheranern und Calvinisten). Herzog Christoph von Wűrttemberg verbot den Druck von Trubers Werken und ließ alle Schriften Trubers einer scharfen Kontrolle unterziehen. Dadurch wollte er überprüfen, ob Truber in seine vorherigen Werke Elemente der Abendmahlsauffassung Zwinglis eingebaut hatte. Truber verwahrte sich gegen diesen Vorwurf und äußerte seine Übereinstimmung mit der lutherischen Abendmahlsauffassung: mit Brot und Wein werde der wahre Leib und das wahre Blut Christi in der Eucharistie ausgeteilt.
Während Truber Pläne für seine Rückkehr nach Slowenien schmiedete, begann seine Zusammenarbeit mit Hans Ungnad, Freiherrn von Sonnegg, der zu dieser Zeit in Urach bei Tübingen lebte. Mit Unterstützung des Herzogs Christoph gründete Ungnad die slawische protestantische Druckanstalt, und Truber übernahm eine Pfarre in Urach. Er lebte nur ein Jahr in Urach, als er sich zur Rückkehr nach Laibach entschied, wo er zum lutherischen Superintendenten (Bischof) in Laibach ernannt wurde. 1565 wurde Truber zum dritten Mal aus Laibach vertrieben.
Truber kehrte wieder nach Deutschland zurück und übernahm die Pfarre in Lauffen am Neckar. Dort blieb er ein Jahr und gab die slowenische Übersetzung der Psalmen heraus. Danach zog er nach Derendingen (die heutige Vorstadt von Tübingen), wo er als Pfarrer eingesetzt wurde, aber er fuhr mit dem Übersetzen fort. Als 1580 sein Werk Concordia erschien, schickte Truber seinen Sohn Felician (1555-1602) auf österreichische und slowenische Territorien, um von den dortigen Priestern Unterschriften zur Unterstützung zu sammeln. Truber starb am 28. Juni 1586, im Alter von 78 Jahren. Jakob Andreae hielt ihm die Leichenpredigt. Er wurde auf dem Kirchhof der St. Gallus-Kirche begraben. An Truber erinnert auch ein Epitaph in der Kirche.
Trubers Söhne Primus der Jüngere (1550-1591) und Felician waren auch Priester. Primus der Jüngere war Pfarrer in Kilchberg, während Felician von 1591 bis 1599 Vaters Nachfolger im Amt des Superintendenten in Laibach war. Er starb 1602 als Priester in Grüntal im Schwarzwald.
Truber kehrte wieder nach Deutschland zurück und übernahm die Pfarre in Lauffen am Neckar. Dort blieb er ein Jahr und gab die slowenische Übersetzung der Psalmen heraus. Danach zog er nach Derendingen (die heutige Vorstadt von Tübingen), wo er als Pfarrer eingesetzt wurde, aber er fuhr mit dem Übersetzen fort. Als 1580 sein Werk Concordia erschien, schickte Truber seinen Sohn Felician (1555-1602) auf österreichische und slowenische Territorien, um von den dortigen Priestern Unterschriften zur Unterstützung zu sammeln. Truber starb am 28. Juni 1586, im Alter von 78 Jahren. Jakob Andreae hielt ihm die Leichenpredigt. Er wurde auf dem Kirchhof der St. Gallus-Kirche begraben. An Truber erinnert auch ein Epitaph in der Kirche.
Trubers Söhne Primus der Jüngere (1550-1591) und Felician waren auch Priester. Primus der Jüngere war Pfarrer in Kilchberg, während Felician von 1591 bis 1599 Vaters Nachfolger im Amt des Superintendenten in Laibach war. Er starb 1602 als Priester in Grüntal im Schwarzwald.
500. GEBURTSJUBILÄUM VON PRIMUS TRUBER
Im Juli 2008. wurde das 500. Geburtsjubiläum von Truber gefeiert, nicht nur in Slowenien, sondern auch in Deutschland und in anderen Ländern, einschließlich Kroatiens. Die UNESCO hat dieses Jubiläum in die Liste der bedeutenden Jubiläen aufgenommen. Im Mai 2008 hat die Europäische Zentralbank die 2-Euro Gedenkmünze mit Trubers Porträt in Umlauf gebracht. Das Gedenkjahr begann mit der Enthüllung seiner Büste in der National- und Universitätsbibliothek in Ljubljana - die Büste ist am 7. Februar 2008 vom slowenischen Staatspräsidenten enthüllt worden. Eine Reihe von Ausstellungen, internationalen Konferenzen, Konzerten, Ausflügen und anderen Veranstaltungen wurde im Laufe des Jahres organisiert, in dem Slowenien für sechs Monate die Ratspräsidentschaft in der Europäischen Union übernommen hat. Über Trubers Leben wurde auch ein Dokumentarfilm gedreht. Sein Bild zierte früher den slowenischen Tolar
Werke:
- Katekizam (1550) das erste Buch in slowenischer Sprache. Die Inspiration dazu fand er in den Katechismen von Luther und Brenz. Das Buch enthält mehrere Litaneien, Hymnen, biblische Expositionen, sowie den Text von Matthias Flacius Illyricus über den wahren Glauben, der Flacius' Magisterarbeit entnommen wurde.
- Katekizam (1550) das erste Buch in slowenischer Sprache. Die Inspiration dazu fand er in den Katechismen von Luther und Brenz. Das Buch enthält mehrere Litaneien, Hymnen, biblische Expositionen, sowie den Text von Matthias Flacius Illyricus über den wahren Glauben, der Flacius' Magisterarbeit entnommen wurde.
- Ta evangeli sv. Matevža (1555).
- Ena molitov tih krščenikov, kir so zavolo te prave vere v Jezusa Kristusa pregnani (1555).
- Ta prvi dejl tiga noviga testamenta (1557).
- Ta slovenski koledar (1557).
- En regišter…Ena kratka postila (1558).
- Ta drugi dejl tiga noviga testamenta (1560).
- Sv. Pavla ta dva listi (1561).
- Artikuli oli dejli te prave stare vere krščanske (1562)
- Cerkovna ordninga (1564)
- Ena molitov tih krščenikov, kir so zavolo te prave vere v Jezusa Kristusa pregnani (1555).
- Ta prvi dejl tiga noviga testamenta (1557).
- Ta slovenski koledar (1557).
- En regišter…Ena kratka postila (1558).
- Ta drugi dejl tiga noviga testamenta (1560).
- Sv. Pavla ta dva listi (1561).
- Artikuli oli dejli te prave stare vere krščanske (1562)
- Cerkovna ordninga (1564)
- Ta celi psalter Davidov (1566).
- Ta celi Katehismus (1567).
- Sv. Pavla listuvi (1567).
- Ena duhovska pesem (1567).
- Eni psalmi (1567).
- Tri duhovske pejsni (1575).
- Noviga testamenta pusledni dejl (1577).
- Ta prvi psalm ž nega trijemi izlogami (1579).
- Ta celi novi testament (1582).
- Hišna postila (1595).
- Ta celi Katehismus (1567).
- Sv. Pavla listuvi (1567).
- Ena duhovska pesem (1567).
- Eni psalmi (1567).
- Tri duhovske pejsni (1575).
- Noviga testamenta pusledni dejl (1577).
- Ta prvi psalm ž nega trijemi izlogami (1579).
- Ta celi novi testament (1582).
- Hišna postila (1595).
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