Ljubljana ist die Hauptstadt der Republik Slowenien und als größte Stadt das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Bereits im 3. Jahrhundert sind Bischofssitze in der damaligen römischen Provinz belegt. Nach erneuter systematischer Missionierung im 8. Jahrhundert kam Ljubljana kirchlich zum Patriarchat Aquileia. 1461 wurde das Bistum Ljubljana gegründet.
Politisch stand Ljubljana, zu Deutsch Laibach, von 1335-1908 als Hauptstadt des Herzogtum Krain unter Habsburger Herrschaft. Das Bürgertum in der Stadt war im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit weitgehend deutschsprachig.
Spätestens ab 1523 gab es eine reformatorische Predigt in Ljubljana. Die Ausbreitung der reformatorischen Bewegung wurde durch die Krainer Landstände gefördert. Sie nahmen die Neuordnung der kirchlichen Verhältnisse in die Hand und gründeten eine evangelische Schule in der Hauptstadt. Für die Entwicklung der Reformation spielte auch der Humanismus eine Schlüsselrolle. Zum führenden Akteur sollte jedoch der slowenische Reformator Primus Truber (1508-1586) werden. Er war Schüler des humanistisch gesinnten und der Reformation zugewandten Triester Bischofs Pietro Bonomo (1502-1546). Von Bonomo 1530 zum Priester geweiht, geriet Truber wegen seiner reformatorischen Predigten, die er auf slowenisch hielt, zunehmend in Konflikt mit seiner Kirche. Gleichwohl wurde er 1542 zum Kanonikus an den Dom in Ljubljana berufen. Durch den Tod Bonomos änderte sich jedoch die Lage. Sein Nachfolger setzte im Bistum den antireformatorischen Kurs der Habsburger durch. Truber flüchtete 1548 nach Nürnberg und bekannte sich nun ausdrücklich zur Reformation. Danach, als er von 1553 bis 1561 Stadtpfarrer in der Reichsstadt Kempten war, setzte er die Ausrichtung der Stadt auf das Luthertum durch.
Außerhalb seiner Heimat in Süddeutschland widmete er sich seit 1550 seinem Lebenswerk: Die Förderung der slowenischen Reformation durch Veröffentlichungen reformatorischer Schriften in slowenischer Sprache. Die nationalsprachlichen Übersetzungen in die sogenannte „windische“ Sprache besorgte er weitgehend selbst. Dazu gehörten ein Katechismus, eine slowenische Kirchenordnung und eine Gesamtausgabe des Neuen Testaments und Teile des Alten Testaments. Die biblischen Schriften übertrug er auf Grundlage der Lutherbibel. 1561 entstand unter seiner Leitung und Mitarbeit anderer im württembergischen Urach das „Ungnad-Trubersche Bibelwerk“, ein Druckzentrum zur Produktion reformatorischer Schriften in slowenischer, kroatischer und italienischer Sprache, das er zusammen mit seinem Landsmann Hans Ungnad gegründet hatte. Mit seinen Veröffentlichungen biblischer und katechetischer Texte in der slowenischen Sprache begründete Truber überhaupt auch die Entstehung einer slowenischen Schriftsprache, die es vorher so noch nicht gegeben hat.
1562 kehrte er nach Laibach zurück, um als Superintendent eine slowenische Kirche aufzubauen, doch musst er schon drei Jahre später, nachdem er vom neuen Landesherrn Erzherzog Karl mit Predigtverbot belegt war, das Land wieder verlassen. Aufnahme fand er im lutherischen Herzogtum Württemberg. Von 1567 bis zu seinem Tode war er Pfarrer in Derendingen bei Tübingen. Während dieser Zeit arbeitete mit der Übersetzung und Veröffentlichung slowenischer Schriften in der Uracher Druckerei weiter an seinem Lebenswerk.
Die Reformation Trubers endete in Slowenien mit der erfolgreichen Durchsetzung der Gegenreformation im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts. Ihre Maßnahmen waren: Die Schließung des Kirchen- und Schulministeriums in Ljubljana, die Ausweisung evangelischer Prediger, die Einrichtung einer Religions-Reformationskommission und der Landesverweis für den konversionsunwilligen Adel. Von da an lebten evangelische Christen als „Geheimprotestanten“. Neue Gemeindegründungen gab es nach dem Josephinischen Toleranzpatent von 1781, in Ljubljana Mitte des 19. Jahrhunderts. Die eigenständige Slowenische Kirche A.B. (Augsburger Bekenntnisses) gibt es seit 1945. Sie behauptet in dem mehrheitlich katholischen Land ihre Stellung als kleine, aber engagierte Minderheitenkirche.
Truber, der lange in Vergessenheit geraten war, wird heute in Slowenien als Schöpfer der slowenischen Schriftsprache in Ehren gehalten. Sein Bildnis ziert die 1-Euro-Münze. Der Reformationstag, der 31. Oktober, ist ein nationaler Feiertag.
Politisch stand Ljubljana, zu Deutsch Laibach, von 1335-1908 als Hauptstadt des Herzogtum Krain unter Habsburger Herrschaft. Das Bürgertum in der Stadt war im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit weitgehend deutschsprachig.
Spätestens ab 1523 gab es eine reformatorische Predigt in Ljubljana. Die Ausbreitung der reformatorischen Bewegung wurde durch die Krainer Landstände gefördert. Sie nahmen die Neuordnung der kirchlichen Verhältnisse in die Hand und gründeten eine evangelische Schule in der Hauptstadt. Für die Entwicklung der Reformation spielte auch der Humanismus eine Schlüsselrolle. Zum führenden Akteur sollte jedoch der slowenische Reformator Primus Truber (1508-1586) werden. Er war Schüler des humanistisch gesinnten und der Reformation zugewandten Triester Bischofs Pietro Bonomo (1502-1546). Von Bonomo 1530 zum Priester geweiht, geriet Truber wegen seiner reformatorischen Predigten, die er auf slowenisch hielt, zunehmend in Konflikt mit seiner Kirche. Gleichwohl wurde er 1542 zum Kanonikus an den Dom in Ljubljana berufen. Durch den Tod Bonomos änderte sich jedoch die Lage. Sein Nachfolger setzte im Bistum den antireformatorischen Kurs der Habsburger durch. Truber flüchtete 1548 nach Nürnberg und bekannte sich nun ausdrücklich zur Reformation. Danach, als er von 1553 bis 1561 Stadtpfarrer in der Reichsstadt Kempten war, setzte er die Ausrichtung der Stadt auf das Luthertum durch.
Außerhalb seiner Heimat in Süddeutschland widmete er sich seit 1550 seinem Lebenswerk: Die Förderung der slowenischen Reformation durch Veröffentlichungen reformatorischer Schriften in slowenischer Sprache. Die nationalsprachlichen Übersetzungen in die sogenannte „windische“ Sprache besorgte er weitgehend selbst. Dazu gehörten ein Katechismus, eine slowenische Kirchenordnung und eine Gesamtausgabe des Neuen Testaments und Teile des Alten Testaments. Die biblischen Schriften übertrug er auf Grundlage der Lutherbibel. 1561 entstand unter seiner Leitung und Mitarbeit anderer im württembergischen Urach das „Ungnad-Trubersche Bibelwerk“, ein Druckzentrum zur Produktion reformatorischer Schriften in slowenischer, kroatischer und italienischer Sprache, das er zusammen mit seinem Landsmann Hans Ungnad gegründet hatte. Mit seinen Veröffentlichungen biblischer und katechetischer Texte in der slowenischen Sprache begründete Truber überhaupt auch die Entstehung einer slowenischen Schriftsprache, die es vorher so noch nicht gegeben hat.
1562 kehrte er nach Laibach zurück, um als Superintendent eine slowenische Kirche aufzubauen, doch musst er schon drei Jahre später, nachdem er vom neuen Landesherrn Erzherzog Karl mit Predigtverbot belegt war, das Land wieder verlassen. Aufnahme fand er im lutherischen Herzogtum Württemberg. Von 1567 bis zu seinem Tode war er Pfarrer in Derendingen bei Tübingen. Während dieser Zeit arbeitete mit der Übersetzung und Veröffentlichung slowenischer Schriften in der Uracher Druckerei weiter an seinem Lebenswerk.
Die Reformation Trubers endete in Slowenien mit der erfolgreichen Durchsetzung der Gegenreformation im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts. Ihre Maßnahmen waren: Die Schließung des Kirchen- und Schulministeriums in Ljubljana, die Ausweisung evangelischer Prediger, die Einrichtung einer Religions-Reformationskommission und der Landesverweis für den konversionsunwilligen Adel. Von da an lebten evangelische Christen als „Geheimprotestanten“. Neue Gemeindegründungen gab es nach dem Josephinischen Toleranzpatent von 1781, in Ljubljana Mitte des 19. Jahrhunderts. Die eigenständige Slowenische Kirche A.B. (Augsburger Bekenntnisses) gibt es seit 1945. Sie behauptet in dem mehrheitlich katholischen Land ihre Stellung als kleine, aber engagierte Minderheitenkirche.
Truber, der lange in Vergessenheit geraten war, wird heute in Slowenien als Schöpfer der slowenischen Schriftsprache in Ehren gehalten. Sein Bildnis ziert die 1-Euro-Münze. Der Reformationstag, der 31. Oktober, ist ein nationaler Feiertag.
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