Freitag, 1. Januar 2016

Unsere Kirchen: Evangelische Kirche in Gols

Wie auch im übrigen westungarische Gebiete fasste die Lehre Luthers auch in Gols rasch Fuß. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts war Gols bereits rein protestantisch. Im Jahre 1583 kamen der erste evangelische Pfarrer und der erste evangelische Lehrer ins Dorf.  Von 1645 bis 1673 hatten die Protestanten die katholische Kirche in ihrem Besitz. Im Jahr 1730 zählte Gols 226 Katholiken und 1248 Protestanten, obwohl der evangelische Pfarrer und der Lehrer vertrieben und der Glaube verboten war.  Trotz Militärgericht und Jesuiten konnten die Golser ihren evangelischen Glauben bewahren, da in Gols mehrere kleine adelige Grundherren waren, die nach Belieben schalten und walten konnten. Der Kaiser hatte kein Recht auf dieses Gebiet. Nachdem Josef II. im Jahre 1781 das Toleranzpatent erlassen hat, bauten die Golser Protestanten ihre erste Kirche und Schule. 1818 brach ein Großbrand aus, der diese Kirche und Schule wieder vernichtete, außerdem wurden noch zwei Drittel des Dorfes ein Raub der Flammen. Die Kirche und die Schule wurden wieder aufgebaut. 1888 wurde die Kirche mit einem 47 Meter hohen Turm versehen und das bestehende Schulgebäude erweitert. In der evangelischen Kirche befindet sich das einzige Altarbild des Burgenlandes aus der Donauschule. Dieses Altarbild ist gleichzeitig das älteste Altarbild in den evangelischen Kirchen des Burgenlandes. Beachtenswert ist auch die Rokoko - Kanzel, die aus dem Jahr 1735 stammt und somit älter ist als das Gotteshaus. 1975 wurden die wunderschönen Glasbildfenster der Mattersburger Künstlerin Hannelore Knittler-Gsellmann eingebaut, die so ihre erste große Arbeit mit diesen Materialien geschaffen hat.









 

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