Die Evangelischen in Deutsch
Jahrndorf (Dt.J.) überstanden die Gegenreformation, weil die Ortschaft
verpfändet war und den häufig wechselnden Besitzern wenig an der
konfessionellen Frage lag. Noch heute sind über 60% der Bevölkerung
evangelisch. Nach dem Toleranzpatent wurde Dt.J. 1783 Tochtergemeinde zu
Ragendorf (heute Rajka in Ungarn). 1787 wurde eine aufgelassene Poststation in
Dt.J. als evangelisches Bethaus eingeweiht. 1837 wurde das Gebäude wegen
Baufälligkeit abgerissen und durch die heutige Evangelische Kirche ersetzt, die
deshalb als erste im Burgenland direkt an der Straße steht. 1876 wurde Dt.J.
selbständige Gemeinde, der Karlburg (heute Rusovce in der Slowakei) als
Tochtergemeinde zugeordnet wurde. Seit 1998 bildet Dt.J. einen Pfarrgemeindeverband
mit Nickelsdorf
Heutige Situation in Deutsch Jahrndorf:
Heutige Situation in Deutsch Jahrndorf:
Der Gottesdienst ist das Zentrum des kirchlichen
Lebens in Dt.J.. An einfachen Sonntagen kommen etwa 35 Besucher zum
Gottesdienst. Eine große Stütze des Gemeindelebens sind der Kirchenchor, in dem
20 Männer und Frauen mitsingen und der Frauenkreis. Kindergottesdienst wird
zweimal im Monat gefeiert. Zu Palmsonntag und Erntedank veranstaltet die
Gemeinde nach dem Gottesdienst ein gut besuchtes Kirchenkaffee. 75% der 330
Gemeindeglieder haben ihren Wohnsitz in Dt.J., das ganz im Nordosten
Österreichs am Dreiländereck Östereich-Ungarn-Slowakei liegt. Diese ungünstige
Randlage führte in den letzten Jahren zu einem deutlichen Bevölkerungsrückgang.
Das Verhältnis zur katholischen Pfarrgemeinde ist gut, auch dadurch bedingt,
dass es in der kleinen Ortschaft (ca. 600 Einwohner) einen starkes
Zusammengehörigkeitsgefühl gibt.
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