Ada Christen wurde geboren als Christiane
Rosalia Friederik, Tochter des Wiener Großkaufmanns Johann Friederik und
seiner Frau Christine. Sie wuchs zunächst in Wohlstand und gesicherten
Verhältnissen auf. Die Familie wohnte auf dem Alsergrund,
einer Vorstadt von Wien.
Wegen seiner Beteiligung an der Revolution von 1848 wurde
der Vater zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, an deren Folgen er
später starb. Die Familie geriet dadurch ins Elend und Christen musste ihren
Unterhalt selbständig verdienen, zunächst als Blumenmädchen und Näherin, dann
als Angehörige eines Wandertheaters, mit dem sie einige Jahre lang durch die
österreichisch-ungarische Provinz tingelte. Sie spielte von 1855 bis 1858 am Meidlinger Theater.
1864 heiratete sie den ungarischen Adeligen
Siegmund von Neupauer, Großgrundbesitzer und Stuhlrichter von St. Gotthardt
bei Ödenburg.
Doch nach dem frühen Tod ihres Mannes, der
1868 in geistiger Umnachtung starb, geriet Christen erneut ins Elend. Nach dem
Tod ihres Kindes kehrte sie nach Wien zurück, wo sie wieder als Schauspielerin
arbeitete (unter anderem auf der Strampferschen und auf der Josefstädter Bühne). Aber sie versuchte
auch, als Schriftstellerin ein Einkommen zu finden.
Durch die Vermittlung von Ferdinand von Saar erschien 1868 als erste
Buchveröffentlichung ihr erster Gedichtband Lieder einer Verlorenen, der
durch seine Kombination von erotischem Freimut und sozialer Anklage zur
Provokation des Bürgertums wurde und entsprechend hohe Auflagen erreichte. Saar
hatte ihr auch zu dem Pseudonym Ada Christen geraten, das sie für alle
weiteren Veröffentlichungen beibehielt. Weitere Gedichtbände folgten, aber auch
Erzählungen, Romane und Dramen. Ab 1874 lieferte sie auch Beiträge für
Zeitschriften (Illustrierter Österreichischen Volkskalender) und
Zeitungen.
1878 hatte sie Adalmar von Breden,
Unternehmer, Rittmeister a. D. und Militärschriftsteller, geheiratet, was sie
zunächst der materiellen Sorgen enthob und es ihr erlaubte, einen Salon zu
führen, in dem sich einige der bedeutendsten Schriftsteller der Zeit trafen,
darunter der ihr besonders befreundete Ferdinand von Saar, sowie Friedrich Hebbel
und Ludwig Anzengruber. Durch wirtschaftliche
Misserfolge ihres Mannes bedingt, entstand gegen Ende der 1880er Jahre erneut
eine wirtschaftlich schwierige Situation.
Die Uraufführung ihres Volksstückes Wiener
Leut (nach Jungfer Mutter) am 1. Februar 1894 im Deutschen
Volkstheater in Wien wurde ein Misserfolg. In der Folge zwang sie die
Verschlimmerung eines schon früher aufgetretenen Nervenleidens zum völligen
Rückzug aus der Öffentlichkeit. Kuraufenthalte und Reisen nach Venedig,
Menton
und Berchtesgaden
brachten keine Besserung. Christen zog sich auf das Gut Einsamhof bei Inzersdorf
zurück, wo sie am 19. Mai 1901 starb.
Sie wurde auf dem Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf
(Gruppe 18, Nr. 14+15) beerdigt. 1968 wurde die Ada-Christen-Gasse in Wien-Favoriten
nach ihr benannt.
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